Da staunt man nicht schlecht - Besonderes in Saale-Unstrut

Ein UNESCO-Weltkulturerbe, beeindruckende Orchideen und noch vieles mehr. Entlang der Flüsse Saale, Unstrut, Weiße Elster und Ilm erstreckt sich zwischen dem südlichen Sachsen-Anhalt und dem nordöstlichen Thüringen ein idyllisches Fleckchen. Eine Region, die mit einer großen Anzahl an sehenswerten Ausflugszielen überzeugt. Darunter findet sich auch Erstaunliches, das weniger bekannt, aber nicht weniger beeindruckend ist.

Saale-Unstrut glänzt mit einer reichen Vielfalt an kulturhistorischen Stätten und Denkmälern. Highlights wie der majestätische Naumburger Dom oder der über 100 Hektar große Geo-Naturpark Saale-Unstrut-Triasland sorgen für einen unvergesslichen Aufenthalt. Sie können sich von der Neuenburg in Freyburg verzaubern lassen oder die zeitlose Eleganz des ehemaligen Zisterzienserklosters Schulpforta entdecken. Besonders die Fülle an Prachtbauten, Kirchen und Schlössern, die das Hochmittelalter der Region beschert hat, sind außerordentlich eindrucksvoll.

Psst, nicht weitersagen – erstaunliche Fakten über Saale-Unstrut

Ein Himmel versteckt in der Erde

Vor etwa 3.600 Jahren verschwand ein Stück Himmel unter der Erde und wurde 1999 von Raubgräbern auf dem Mittelberg bei Nebra wieder ans Licht geholt. Die Sensation war perfekt, denn neben dem Krimi, um die Himmelsscheibe zu beschaffen und für die Wissenschaft zu sichern, ist alleine ihre Existenz außergewöhnlich. Sie ist die älteste Darstellung kosmischer Phänomene und vermittelt uns eine bis dato unbekannte Vorstellung astronomischer Zusammenhänge und religiöser Vorstellungen. Der Titel UNESCO-Weltdokumentenerbe belegt den unschätzbaren historischen Wert. Kein Wunder, dass die Faszination der Menschen für ihre Geheimnisse groß ist. Das besucherzentrum Arche Nebra und das Landesmuseum für Vorgeschichte ein Halle versuchen, diese Geheimnisse aufzudecken.

Raumhohe Installation der Himmelsscheibe von Nebra in der Arche Nebra

Ein Lächeln für die Ewigkeit

Der Naumburger Dom besitzt in mehrfacher Hinsicht eine große Anziehungskraft. Von Menschenhand wurde hier ein großartiges Meisterwerk geschaffen und 2018 mit dem Titel UNESCO-Welterbe geadelt. Weltweit Bekanntheit erlangte der Dom durch seine zwölf Stifterfiguren, allen voran Uta mit ihrer Eleganz und Anmut. Hinter jeder Figur steckt eine eigene Geschichte, welche der Naumburger Meister in Mimik und Gestik offenbart. Bei Reglindis steckt eine Tragödie hinter ihrem Lächeln, das sie jedem Betrachtenden schenkt, und es war gleichzeitig ein Affront gegen bestehende Regeln im Mittelalter.

Auffällig ist der Dom aber auch aufgrund andere Eigenarten der Architektur: zwei Chöre, abgetrennt durch zwei aus dem 13. Jahrhundert erhaltene Lettner sind einzigartig auf der Welt.

Perspektive während einer Turmführung von einem Westturm des Naumburger Doms zum anderen

Besondere Lage für besonderen Wein

Schon vor über 251 Millionen Jahren, zur Zeit der ersten Dinosaurier, formten Saale und Unstrut unsere Region. Indem sie sich ihren Weg durch die mineralstoffreichen Gesteinsschichten bahnten, entstanden neben den reizvollen Flusslandschaften auch die für unsere Gegend typischen Hänge. Hier gedeihen seit über 1.000 Jahren Weinreben in sonnigen Steillagen. Saale-Unstrut ist als das nördlichste Qualitäts-Weinanbaugebiet Deutschlands bekannt. Wunderschöne, terrassenförmig angelegte Weinberge, von etwa 100 charmanten Weinberghäuschen gesäumt, prägen das Landschaftsbild. Dort gedeihen mehr Rebsorten, als das Jahr Wochen hat – darunter Raritäten wie Gutedel oder der rote André, der nur in Saale-Unstrut wächst.

Weinblatt in der Nachmittagssone

Eine 200-jährige mit dem speziellen Prickeln

Wer an Sekt denkt, kommt am Namen Rotkäppchen nicht vorbei. Seit 1887 steht in Freyburg (Unstrut) die historische Sektkellerei. Eine moderne Erlebniswelt gibt heute Einblick in die Sektherstellung.

Aber die Sekttradition in Saale-Unstrut begann bereits früher, nämlich 1824 mit der Sektfabrik von W.F. Bürger & Sohn. Diese Tradition wird von der Naumburger Wein & Sekt Manufaktur fortgesetzt. Im Ausschank können direkt an der Saale und unter hundertjährigen Eichen oder bei Führungen in die Tiefen des in den Felsen geschlagenen Kellers die Sekte probiert werden. Auch von der Kunst der Flaschengärung wird erzählt.

Sektgläser bei Verkostung

Große und kleine Superlativen aus Weißem Gold

Die Leuchtenburg bei Seitenroda thront im Saaletal auf einem Hügel: Majestätisch wirkt sie und ist schon von Weitem gut sichtbar. Ein beeindruckendes Zeugnis mittelalterlicher Herkunft. Doch widmet sie sich in ihrem Inneren der Faszination für das Weiße Gold. Modern aufbereitet und mit viel Liebe zum Details erzählen die Porzellanwelten von dem feinen Material, seinen Bestandteilen und Nutzungszwecken. Anfassen und mitmachen ist ausdrücklich erwünscht und sogar Wünsche können hier wahr werden…

Welche Wünsche wohl hinter den beeindruckendsten Objekten stecken? Was war wohl der Antrieb für den Meister der über acht Meter hohen, weltgrößten Porzellanvase? Und sollte tatsächlich Tee in die weltkleinste Teekanne passen, die nur einige Millimeter beträgt?

Größte Porzellanvase der Welt, bestehend aus handbemalten Kacheln

Wo Innovation Licht ins Dunkel bringt

Vor 100 Jahren eine Weltneuheit und jetzt immer noch genauso faszinierend. Das Planetarium Jena ist das betriebsälteste Großraum-Projektions-Planetarium weltweit und Sinnbild für unsere Sternenbegeisterung. Schon 1912 träumte der Begründer des Deutschen Museums in München von einem begehbaren Himmelsglobus, aber die innovativen Ideen der Jenaer Zeiss-Werke machten eine Realisierung erst möglich, wenn auch etwas anders als zunächst geplant.  

Herzstück ist bis heute der Projektor, der über die Jahre weiterentwickelt und an die neuen technischen Möglichkeiten angepasst wurde. Ohne ihn könnten wir den Geheimnissen des Universums nicht so nah kommen. Beim Bau der Kuppel kamen ebenfalls neue Berechnungen und Fertigungsmethoden zum Einsatz. Das Planetarium Jena ist damit ein wunderbares Symbol für den Erfindergeist in Saale-Unstrut.

Sternenhimmelprojektion im Planetarium Jena

Von Kindern und ihren Gefährten

Manchmal kurios, manchmal nostalgisch, in jedem Fall hochinteressant. Fast jeder Mensch hat in ihnen gelegen und hat sie geschoben – gemeint ist der Kinderwagen. Aber hätten Sie gewusst, dass die Stadt Zeitz in Saale-Unstrut eng mit der Entwicklung der Kinderwagen verbunden ist? Ernst-Albert Naether legte Mitte des 19. Jahrhunderts den Grundstein für die deutsche Kinderwagenindustrie. Der Name Zekiwa (Zeitzer Kinderwagen) ist bis heute ein Begriff. Im Deutschen Kinderwagenmuseum, das im stolzen Ambiente von Schloss Moritzburg untergebracht ist, wird die Geschichte des Kinderwagens erzählt. Eine Ausstellung zum Nachdenken, in Erinnerung schwelgen und zum Staunen.

Besuchende im Kinderwagenmuseum Zeitz bestaunen alte Kinderwagenmodelle

Von der Kunst des Wandels

So idyllisch und mediterran sah es hier nicht immer aus. Der Geiseltalsee – Deutschlands größter künstlich entstandener See – hat eine industrielle Blütezeit überspült. Einst wurde dort, wo das glasklare Wasser die Sonne widerspiegelt, Kohle gefördert. Tief gruben sich Menschen und Maschinen in die Erde und veränderten das Antlitz des Geiseltals nachhaltig - im negativen wie im positiven Sinne. Der See ist heute ein Refugium für Mensch, Tier und Natur. Die erste Binnenland-Seebrücke Deutschlands erlaubt den Eindruck, man laufe über das Wasser. Der künstlich angelegte Weinberg bringt faszinierende Weine hervor. An Land und auf oder im Wasser ist Erholung angesagt. So schön kann Wandel sein…

Marina Mücheln mit Regenbogen

Wunder der Flora und Fauna

Dass Saale-Unstrut gleich zwei Naturparke zu bieten hat, spricht bereits dafür, dass es hier das eine oder andere Wunder der Natur zu entdecken gilt. Saale-Unstrut ist extrem artenreich. Von seltenen Orchideen wie dem Frauenschuh bis hin zu Wildkatze und Eisvogel – Pflanzen und Tiere fühlen sich in den unterschiedlichen Lebensräumen wohl.

Für Naturfreunde sind der Geo-Naturpark Saale-Unstrut-Triasland und der Naturpark Unteres Saaletal ein Muss. Orchideenliebhaber sollten sich im Mai auf Wanderung begeben. Und die Begegnung mit einem Eisvogel ist sogar bei einer Kanutour möglich.

Eisvogel im Flug

Wie ein Hauch des Meeres

Zugegeben, Saale-Unstrut liegt recht entfernt vom nächsten Meer – und dennoch kann es mit einer ähnlichen Luft punkten. Zu verdanken ist der Effekt den drei noch erhaltenen Gradierwerken. Mit über 636 Metern zeichnet sich das Gradierwerk in Bad Dürrenberg aus und macht es zur längsten noch in Betrieb befindlichen Anlage dieser Art in Deutschland.

Bei einem Spaziergang entlang des Gradierwerks ist es leicht spürbar. Die solehaltige Luft hat eine kühlende Wirkung und das Atmen fällt automatisch leichter. In der Kaltinhalierhalle wird zudem alle 30 Minuten Sole vernebelt. Wer sich darin aufhält und entspannt atmet, tut viel für die eigenen Gesundheit.

Gradierwerk in Bad Dürrenberg

handgemacht Saale-Unstrut - mit Liebe zur Region

Nichts ist schöner, als das Einzigkartige einer Region kennenzulernen. In Saale-Unstrut vereinen sich Menschen, die ihre Liebe zur Region in ihre Produkte und Angebote stecken und sich dem mit Leib und Seel verschrieben haben. Wer sind dies Menschen? Was kann ich erleben? Welche schöne Erinnerung gibt es für zu Hause zum Mitnehmen? Hier gibt es mehr darüber zu erfahren.